Diese gesellschaftlichen Kräfte führten das Kinderfest auf der Straße und Wiese im Karree Franz-Mehring-Str. 79-87 durch.
Da gab es noch so legendäre Spiele wie Sackhüpfen und Eierlauf und die Gewinner erhielten kleine Preise. Natürlich durfte
der abendliche Lampionumzug nicht fehlen.
Es wurden Tombolas durchgeführt, deren Gewinne im nahegelegenen HO-Textilwaren-Landen (Franz-Mehring-Str. 74) im
Schaufenster ausgestellt waren und dort abgeholt werden konnten.
Der HO-Fischwaren-Laden (Franz-Mehring-Str. 72) diente der Unterbringung verderblicher Waren in den dortigen
Kühleinrichtungen. Hier war Gartenfreundin Migotsch beschäftigt, die das organisierte.
Die Gartenfeste waren der jährliche Höhepunkt im Wohnbezirk und in der Gartenanlage. Der Zustrom der umliegenden Bewohner
war hoch, denn hier konnte jeder essen und trinken was es nicht alltäglich gab. Angefangen bei Roster, Fischsemmeln,
Kartoffelsalat über Schaschlik, Schnitzel und Nudelsuppe, eine Spezialität der Gartenfreundin Erhardt. Auch konnte man am
eigens fürs Gartenfest aus Holzbohlen und Brettern und mit Teppich bespannten Schießstand vor dem Garten 43 mit dem
Luftgewehr auf Papierblumen schießen.
Es wurden fässerweise Bier und duzentweise Flaschen mit Schnaps geschluckt, manch einem kam es fasst zu den Ohren wieder
raus, aber so war es in den 70‘er Jahren nun einmal.
Das schönste waren dann noch die Nachfeiern, wenn das große Aufräumen und Wegräumen im Gange war und alle Helfer,
Rosterbrater und Bierausschänker die Rester in sich hineinschlangen und dabei unheimlich viel Spaß hatten.
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